DIY Projekte

Eigenbau von Teleskopen und astronomischen Geräten – von der Idee bis zur Umsetzung

Lego-Teleskope: Funktionierende Experimente aus Bausteinen

Lego Teleskop Übersicht
Übersicht der verschiedenen Lego-Teleskope
Lego Refraktor Detail
Der 50/600 Lego Refraktor mit Gitterkonstruktion
Okularauszug Detail
Selbstgebauter Okularauszug mit Planetengetriebe
Newton Teleskop
Der 70/450 Newton mit Truss-Konstruktion
Konstruktionsdetails
Detailansicht der Lego-Konstruktion und Mechanik
Im Laufe der Zeit als Teleskoptüftler entstehen dabei auch gerne mal so etwas wie funktionierende Experimente, so auch die Lego-Teleskope, welche ich nun mal vorstellen werde.

Im Laufe der Zeit als Teleskoptüftler entstehen dabei auch gerne mal so etwas wie funktionierende Experimente, so auch die Lego-Teleskope, welche ich nun mal vorstellen werde 😄

Zur Zeit gibt es 4 Lego-Teleskope: 2x Linse, 2x Spiegel. Die 2 Linsen sind fast identisch bis auf den OAZ, weshalb ich nur das erste vorstellen werde. Bei den Spiegeln ist eines davon mit einem Rasierspiegel ausgestattet und ist mehr so etwas wie ein Versuch, wird aber ebenfalls schon mal angerissen, auch wenn es noch viele Baustellen gibt.

Der 50/600 Lego Refraktor

Mit diesem hat alles angefangen und hat bis jetzt sehr viele Umbauten und Erweiterungen durchgemacht.

Die Konstruktion ist aus Stabilitätsgründen eine Gitterkonstruktion mit 8 Streben vom Mittelteil nach vorne zum Objektiv. Vom Mittelteil nach hinten sind die OAZ-Ausleger auch zeitgleich die stabilisierenden Teile, die Streben darum sind nur zur Dekoration bzw. auch etwas gegen Verwindung. Das Mittelteil selbst sind 2 miteinander verbundene Rahmen, die ebenfalls mit 8 Streben zusammenhängen.

Der Okularauszug nimmt 1,25" Zubehör auf, ist über 4 Ausleger geführt und gehalten, hat auf beiden Seiten ein Fokussierrad. Auf der rechten Seite besitzt das Fokussierrad zusätzlich ein Planetengetriebe, welches eine 1:4 Untersetzung ermöglicht. Das Ganze läuft ziemlich sanft und kippelt den Umständen entsprechend wenig (vergleichbar mit billigen Okularauszügen).

Die Konstruktion ist sehr stabil und hält sich selbst auf Achse, unabhängig von der Lage und Position.

Als Zieleinrichtung kommt so etwas wie man es von Gewehren kennt zum Einsatz, das hintere Element ist verstellbar.

Der 70/450 Newton

Als nächstes steht das 2. bis jetzt gebaute Lego-Teleskop auf dem Plan. Es verwendet die Spiegel vom Astromedia Kartonbausatz. Inspiriert durch den Lego Dobson in Rot, der vor einiger Zeit mal in einem Forum auftauchte, war zunächst auch bei mir die Konstruktion ähnlich wie die auf den Bildern, was sich allerdings als nicht zufriedenstellend herausstellte. Habe dann angefangen, die Konstruktion vom Refraktor aber auch realen Truss Newtons zu übernehmen.

Es gibt wieder ein Mittelteil, diesmal in Vollkonstruktion, ein breites Vorderteil mit OAZ in Vollkonstruktion und ein Hinterteil mit HS-Fassung in Vollkonstruktion.

Verbunden wurden diese mit jeweils 8 Streben vom Mittelteil aus, insgesamt also 16, das erwies sich als sehr stabil.

Die Vollkonstruktion ist übrigens doppelt: innen mit schwarzen Teilen, außen mit weißen. Darüber hinaus habe ich die offenen Stellen, bei denen nur Streben sind, mit Pappboxen gefüllt, um zum Schluss einen geschlossenen Tubus zu erhalten.

Der OAZ ist relativ einfach gehalten: 4 Laufschienen, ein Kasten, 2 Zahnstangen, 1,25" Aufnahme.

Die Sucheinrichtung ist ein wenig improvisiert: Scheiben mit Loch und vorne zusätzlich ein roter Halbbogen zur besseren Orientierung. Justieren von diesem geht über Verdrehen der Lochscheiben und das leichte nach oben Ziehen von diesen wenn nötig, keine Raketenwissenschaft und tut seinen Zweck.

Die Hauptspiegel-Halterung ist eine geklebte 3-Punkt "Spinne", der Vorgänger war eine geklebte Platte, das hat mir den Spiegel etwas zu sehr verspannt, was sich beim Bild bemerkbar machte.

Die Fangspiegelhalterung war ziemlich einfach zu realisieren, da es ein Formteil im richtigen Winkel gibt. Das richtige Ausmitteln wird über eine einfache Schiebeausrichtung gemacht, die richtige Höhe habe ich einfach gebaut/geklebt, alles andere ist durch Lego schon vorgegeben was Drehung und Winkel angeht, da muss man sich keinen Kopf mehr machen.

Ansonsten ist es schwer und robust.

Der 50/600 Faltrefraktor

Ein zwischenzeitlicher Versuch war ein 50/600 Faltrefraktor in Fagott-Bauform. Mit 2 Planspiegeln aus Zenitspiegeln war der Einblick etwa wie bei einem Newton, der OAZ war ein Crayford. Dieses Teleskop existiert inzwischen aber nicht mehr, Bilder poste ich mal wenn ich die finde, der OAZ hat zumindest einen neuen Platz beim...

100/530 Rasierspiegel Teleskop

Wie in einem anderen Thread bereits angerissen, befindet es sich noch in einer Bauphase, es hat mehr Probleme als Bauteile 😅 Zur Zeit sind die Lösungsansätze Abblenden und Lichtdicht machen, wirklich was erkennen tut man in der Urform nicht.

Der Crayford ist quasi 1:1 vom Faltrefraktor übernommen und läuft super, mag es allerdings nicht, wenn die 1,25" Hülsen das Ganze etwas ausdehnen. Die Konstruktion ist ähnlich wie bei den anderen, ist hier nun aber wirklich in einer ordentlichen Größe vorzufinden, hält aber wieder sehr gut. Die Konstruktion wird nicht grundlos von all den Großteleskopen genutzt.

Gefallen tut mir aktuell der obere Teil nicht, es passt nicht ganz zum restlichen schlanken Design, da werde ich noch mal umbauen, vermutlich in Richtung 8-Eck.

Der HS ist an 4 Seiten geklemmt, das Ganze ist in einer recht sparsamen Halterung untergebracht, die nur aus dem Nötigsten besteht, hält aber gut. Der FS wiederum hatte durch seine größeren Abmessungen wieder andere Anforderungen als der vom kleineren, die Halterung ist dementsprechend etwas massiver, hält sich aber in Grenzen. Ob es reicht, wird sich dann noch zeigen.

Es gab auch mal die Idee, einen 60/700 Refraktor zu bauen, das Vorhaben hatte die selben roten Teile, habe es aber während des Baus noch abgebrochen, warum weiß ich nicht mehr. Das Objektiv ist zur Zeit aber verbaut in einem ebenfalls interessanten Projekt.

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