Die Geschichte unserer Sternwarte

Von der ersten Idee bis zur fertigen Sternwarte - eine Reise durch Monate harter Arbeit, Planung und Leidenschaft für die Astronomie. Hier dokumentieren wir jeden Schritt des Aufbaus unserer privaten Sternwarte im Odenwald.

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Phase 1: Die Fundamente

Der erste und wichtigste Schritt beim Bau unserer Sternwarte war das Ausheben der Fundamente. Präzise Löcher mussten gegraben werden, um eine stabile Basis für die gesamte Konstruktion zu schaffen. Jedes Loch wurde sorgfältig vermessen und ausgehoben, denn die Stabilität der Sternwarte hängt von einem soliden Fundament ab.

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Phase 2: Die Infrastruktur

Nach den Fundamentarbeiten folgte die Installation der Rohrsysteme. Diese Phase war entscheidend für die spätere Verkabelung und Versorgung der Sternwarte. Schutzrohre wurden verlegt, um Stromkabel, Datenleitungen und andere wichtige Verbindungen sicher zu führen. Jedes Rohr wurde strategisch platziert, um optimale Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit zu gewährleisten.

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Phase 3: Die Elektrik

Der finale Schritt war die Installation der elektrischen Infrastruktur. Steckdosen und Anschlüsse wurden strategisch platziert, um alle astronomischen Geräte optimal mit Strom zu versorgen. Von Teleskop-Motoren über Kameras bis hin zu Computersystemen - jedes Gerät benötigt eine zuverlässige Stromversorgung. Die professionelle Elektroinstallation sorgt für Sicherheit und Funktionalität der gesamten Sternwarte.

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Phase 4: Die Plattform und der Rahmen der Hütte

Da das Gelände eine Neigung aufweist, habe ich beschlossen, eine Plattform zu bauen, auf der die Hütte getrennt von der Säule ruht. Es stellte sich heraus, dass ich dadurch auch die Höhe der Säule ausgeglichen habe, die vor drei Jahren mit 1,3 Metern zu hoch angelegt habe, dachte dabei an den langen Refraktor, habs übertrieben.

Dafür bin ich zum Baumarkt gefahren und habe mit etwas Hilfe 8 Gehwegplatten, 4 50-kg-schwere Pflanzsteine, Holzbalken 80x100 auf 3 Meter Balken, mehrere OSB Platten und Dachpappe geholt. Die Paletten waren schon vorhanden; ich hatte sie vor über 2 Jahren kostenlos über Kleinanzeigen bekommen, um ein umstellbares Podest zu haben.

Zuerst habe ich ein paar Millimeter ausgegraben und mit einer Wasserwaage eine waagerechte Basis für die Gehwegplatten geschaffen, die ich doppelt verlegt habe. Auf diese Platten habe ich die Pflanzsteine gelegt. Auf die Pflanzsteine haben wir Holzbalken gelegt, auf die wir wiederum die Paletten gelegt haben. Alles wurde miteinander durch Eisen und Anker Nägel verbunden. Schließlich kamen noch Styropor, eine Feuchtigkeitsschutzfolie und OSB-Platten darauf, die auch verschraubt wurden. Abschließend wurde Dachpappe aufgelegt.

Dann die Sternwarte, eine meiner Meinung nach übertrieben schwere und teilweise unprofessionell gebaute Rolldachhütte (z.B. wurden Steckdosen einfach überstrichen), die mir ein Kollege, welcher auf Kuppel umstellt zu einem sehr günstigen Preis, nur gegen Lieferkosten, verkauft hat. Wir haben schnell beschlossen, sie leichter und nach unseren Bedürfnissen anzupassen.

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Phase 5: Das neue Dach und Vorbereitungen

Jetzt, da der untere Rahmen steht, haben wir am 13. Oktober begonnen, das deutlich leichtere Dach im Vergleich zu den ursprünglichen 400 kg des Kollegen zu konstruieren.

Dafür habe ich alle Dachpappennägel und Tackernadeln aus der Folie entfernt, diese abgezogen und nun die Schrauben, die die OSB-Platten an den Balken befestigen, unter dem dicken Bitumen gesucht und herausgeschraubt.

Dann, am 16. Oktober, haben wir anstelle der massiven Balken 3 Latten längs untergelegt und verschraubt, sowie 2 Querlatten angebracht, auf die die Dachfolie vom alten Dach gelegt wurde, die aber noch nicht befestigt ist. Das Dach wiegt jetzt 60 kg, es wird noch Styropor hinzugefügt und Balken mit Rollen montiert.

Die Balken mit den Rollen haben wir als Nächstes von 180 mm Breite auf 60 mm mit der Kreissäge längs geschnitten. Am 20. Oktober haben wir dann einen weiteren der massiven Balken längs geschnitten und geteilt, um sie als Pfosten für das Skelett zu verwenden.

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Phase 6: Das innere Skelett

Am 21. Oktober haben wir dann morgens um 11:00 Uhr begonnen, den Rahmen endgültig zu befestigen und die Balken grob zu fixieren. Zusätzlich haben wir an den West-, Ost- und Südseiten einen weiteren Balken für mehr Stabilität auf den Rahmen gesetzt. Dafür haben wir erneut mehrere dicke Balken längs durchgesägt.

Ich hab außerdem versucht die OSB Platten vom Dach des ursprünglichen Arbeitsraums mit dem Akkuschrauber abzuschrauben, das Problem hier war das die Schrauben versengt waren oft einen kaputten Kopf hatten und dick von Bitumen überdeckt waren weswegen wir es am ende tatsächlich einfach mit der Kreissäge raussägten um an die Platten zu kommen.

Gegen Mittag waren wir zu dritt und haben Querbalken auf Gehrung gesägt, ähnlich wie bei einem Fachwerkhaus. Diese stützen die Balken zusätzlich, sodass sie sich nicht mehr bewegen und absolut stabil und tragfähig sind.

Dann haben wir den Türrahmen, der 90 x 130 cm ursprünglichen Tür hatte, angebracht, wobei wir eine neue Tür bauen. Zum Schluss, haben wir Latten als Kreuz oben angebracht um eine Plane darüber zu bekommen um den Bau vor den weiteren Arbeiten vor Regen zu schützen.

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Phase 7: Innere Außenwand und Schienen

Dreiviertel der inneren Außenwand haben wir in 3 Tagen angebracht. Am 26. begann ich, die ersten OSB-Platten, auszusuchen und zuzuschneiden um sie an der Westwand zu befestigen. Am 27. folgte die Nordwand, teilweise die Westwand und schließlich am 28. die West und Südwand außerdem dichteten wir unten mit Acryl ab und ich lasierte die unlackierten Platten.

Wegen des schlechten Wetters musste der nächste Schritt bis zum 4. November warten. Zwischendurch entfernte ich die Schienen vom ursprünglichen Balken. Am Morgen des 4. November lackierte ich die dafür zugeschnittenen Balken.

Am Vormittag befestigten wir die Schienen an den Balken, und am späten Vormittag und Mittag, als wir zu dritt arbeiteten, brachten wir die Schienen an den Balken an und richteten sie exakt aus. Dabei war millimetergenaues Arbeiten wichtig, bei einem Abstand zwischen den Schienen von 2,85 Meter. Zum Schluss befestigten wir die Rollen vorübergehend in gerader Position, da der nächste große Schritt darin bestehen wird, das Dach anzubringen.

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Phase 8: Stützen, Dach

Am 11.11.23 hab ich eine letzte OSB Platte der unteren Platten angebracht. Dann haben wir 2 zuvor auf Gehrung gesägte Balken als Stützen an den Schienen Balken angebracht. Ich hab zur Erprobung der Stabilität Klimmzüge an diesen gemacht, sollte halten, das Dach ist nicht viel schwerer und verteilt sich auf beide Seiten.

Am 17. November, haben wir Vorbereitungen für den 18. November getroffen und ein amateurhaftes aber tragfähiges wackelfreies Podest gebaut, denn der nächste Punkt war das Dach hochzubekommen, dafür hab ich 3 Freunde die Woche davor angefragt ob sie kommen und helfen, womit wir zu 6. waren.

Am Samstag war es soweit um 10:30 waren alle da und nach kurzer Besprechung stellten wir das Dach auf die Rollbalken. Durch die Hilfe dauerte das ganze keine Minute und das Dach rollt mit einer Hand ohne viel Kraftaufwand problemlos auf den Schienen.

Am Nachmittag, machten wir zu 3. noch etwas weiter und erhöhten die Westseite des Dachs um 10,5cm wodurch ein etwa 3% Gefälle für einen besseren Ablauf des Regens geschaffen wurde. Als nächstes wird das Dach auf Nord und Südseite mittels Latte und Dachfolie verlängert.

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Phase 9: Dacherhöhung, Dachverlängerung und Bau der Tür

Am 18. November ging es weiter: Das Dach erhielt eine 3%ige Neigung für den Regenablauf, indem wir es auf der Westseite angehoben haben. Am 27. Dezember verlängerten wir das Dach, da es etwas zu klein war. Wir nutzten Latten und OSB-Platten für die Erweiterung.

Am 6. Januar zogen wir mit den Paneelen die Wände im Norden und Osten hoch, sodass nur noch der Teil am Dach fehlt, um eine vollständige Regendichtigkeit zu gewährleisten. Zusätzlich erhöhten wir die Tür, die zuvor hobbitgroß war, auf mindestens 1,65 m, was dem Komfort und dem Dobson zu gute kommt.

Am 13. Januar haben wir den Rahmen für die Tür errichtet, und am 14. Januar wurden die Paneele rechts und die Tür fertiggestellt. Am 22. Januar habe ich gute Fortschritte gemacht. Auf der Ostseite habe ich Paneele nach oben gezogen und eine Klappe eingebaut, die dem Teleskop auf der Südseite eine besonders niedrige Position ermöglicht.

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Phase 10: Sternwarte Einsatz klar

Am 18.2.24 habe ich vorne eine OSB-Platte angebracht, welche die Nordwand überlappt, damit ist dort keine Lücke mehr. Weiter ging es am 24.2.24 ein entscheidender Fortschritt, links und rechts als West und Ost habe ich Paneele, welche auch hier am Dach heruntergezogen überlappen, außerdem den Rest der Dachfolie, der noch übrig war, zurechtgeschnitten und mit Bitumen auf dem Dach verklebt und getackert. Damit ist die Sternwarte jetzt regenfest.

Equipment konnte in der darauf folgende Woche als auch meine EQ8, die ich von nem Freund habe, ankam, diese trägt 50kg Visuell wiegt etwa 30kg so können dort mehrere meiner Optiken platz finden und ich werde bald wieder fotografieren und auch öffentliche Beobachtungen anbieten.

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Phase 11: Sternwarte fast fertig

Ich machte mit meinem Bruder am 1. März damit weiter zwei Eisenketten an der Klappe anzubringen, wodurch sie sich jetzt nur noch um 90° öffnet. Dies erleichtert das Öffnen und Schließen und dient gleichzeitig als Ablage.

Am 3. März half mein Bruder mir dabei, Strom für Lichtschalter, drei Wandsteckdosen (eine für die Überwachungskamera und die anderen für verschiedene Geräte) und die Lampe zu verlegen diese baute mein Bruder um das sie zwischen rot und weiß wechseln kann. Dazu nahmen wir eine Abzweigung des Kabels, das wir vor drei Jahren für die Säule verlegt hatten.

Am 13. April ging es weiter mit dem Teppich. Ich kaufte blauen, kurzen Kunstrasen bei Amazon. Praktisch pflegeleichter Teppich für kleines Geld. Ich schnitt ein Loch in die Größe der Säule und stülpte den Teppich darüber, nachdem ich zuvor die Sternwarte ausgeräumt hatte.

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Phase 12: Grundsätzlicher Bau abgeschlossen

Es ging weiter, nachdem ich die Paneele an allen Seiten bis nach unten angebracht hatte. Anschließend machte ich mich an das Lackieren. Dafür hatte ich eine Farbsprühpistole besorgt, die wunderbar funktionierte, und die Hütte erstrahlte in Himmelblau. Das übliche, typische Weiß von Sternwarten war mir zu gewöhnlich.

Nachdem das abgeschlossen war, kümmerte ich mich um den Schriftzug. Diesen hatte mir ein Freund vor Monaten ausgesägt, und nun bekam er die Farben des Sonnenspektrums dafür mischte ich auch einige Farben für Zwischenstufen, wie es oft dargestellt wird, von Infrarot bis Ultraviolett. Ich schraubte ihn an die Hütte.

Kurz vor der Eröffnung brachte ich alles zu Ende. Ich zog die Ost- und West-Innenwand hoch, brachte im Osten ein Regal an wodurch ich endlich aufräumen konnte und lackierte das letzte Stück vorne an der Hütte an den Paneelen, die ich noch nicht angebracht hatte.

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Phase 13: Eröffnungsfeier meiner Sternwarte

Am 10. August war es soweit: Ich durfte die Eröffnung meiner Sternwarte in Fürth, feiern. Nach Monaten der Planung und Arbeit, kamen Kollegen/Freunde, vor allem aus der Astronomie Szene. Bereits ab 14:00 Uhr trafen die ersten ein. Bei Gesprächen genossen wir die Beobachtung der Sonne im H-alpha- und Weißlicht.

Am frühen Abend begannen wir zu grillen und stießen gemeinsam mit einem Glas Sekt auf die Fertigstellung der Sternwarte an. Mit Einbruch der Dämmerung trafen weitere Gäste aus der Region ein, darunter auch eine Journalistin. Wir konnten den jungen Mond am Horizont verabschieden.

Danach starteten wir mit den Vorträgen: Ich erzählte die Geschichte des Sternwartenbaus, während Peter von den faszinierenden Polarlichtern berichtete, die wir im Mai beim ITV beobachtet hatten. Michael gab einen Einblick in die Spektroskopie der bevorstehenden Nova im Sternbild Krone, und Daniel sprach in seinem Vortrag über seine Methode, mit der jeder auf die Suche nach unentdeckten planetarischen Nebeln gehen kann.

Im Anschluss führte ich die Gäste durch die Sternbilder, bevor wir an die Teleskope gingen. Bei außergewöhnlich gutem Seeing, nahm Daniel mit seinem Setup, die „Knochenhand" im Cirrusnebel auf. Unter den zahlreichen Besuchern war auch ein kleiner Junge, der mit seinem Wissen beeindruckte von seinem eigenen kleinen Linsenteleskop erzählte. Gegen 2:00 Uhr nachts verabschiedeten sich die meisten Gäste, doch einige meiner Freunde blieben noch, um gegen 3:00 Uhr den Jupiter zu beobachten.

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Die fertige Sternwarte

Nach monatelanger Arbeit steht unsere Sternwarte nun bereit für unzählige Nächte voller astronomischer Entdeckungen. Jeder Schritt des Aufbaus war wichtig, um eine professionelle und funktionale Beobachtungsstation zu schaffen.

Von den ersten Löchern im Boden bis zur Eröffnungsfeier - eine Reise der Leidenschaft für die Astronomie und der Verwirklichung eines Traums.